Alle lagen daneben, wirklich alle. Keiner hat den Börsencrash kommen sehen, nicht einmal zu Beginn des Jahres 2020. Sämtliche Untergangsszenarien waren jeweils geprägt von Wechselaufforderungen in andere Papiere. Die „Prepper“ unter den Analysten empfahlen Gold, das sich zu dem Zeitpunkt auch schon auf einem hohen Niveau bewegte und auch keine wirkliche Empfehlung war.

 

Für Privatanleger ist die Börse nix. Nach den Rückschlägen in den Jahren 1987, 2000 und 2008 ist die nächste Anlegergeneration vom Börsengeschehen gekillt worden. Vor allem bringt es nichts, auf sogenannte Börsenberater oder Zukunftswarner zu hören. Das wohl einzig Wahre ist, gar nicht erst wieder in diesen Markt einzusteigen. Wer wirklich Geld übrig hat (und nicht, wer es nur geliehen hat), sollte in greifbare lokale Unternehmungen investieren. All business is local.

Das Handelsblatt vom 27.11.2019 berichtet, dass Harald Seiz die Anweisungen der Bundesfinanzaufsicht ganz bewusst nicht beachte, weil er BaFin für unzuständig hält. Das könnte sich als unklug erweisen, denn die Firmenzentrale sitzt letztlich in Stuttgart. Wer ein unerlaubtes Geschäft (weiter) betreibt, macht sich strafbar. Warum lässt Harald Seitz es hierauf ankommen? Ein handfester Grund könnte sein, dass Harald Seitz und seine Firmengruppe die Kundengeschäfte gar nicht mehr rück abwickeln kann, weil das eingenommene Geld (etwa die Hälfte) als Provisionen an die Vertriebsleute ausgeschüttet worden sind und damit gar nicht mehr vorhanden ist. In einem solchen Fall sollte jeder Anleger im eigenen Interesse möglichst schnell selbst Rückabwicklung verlangen.

Der Krypto-Gold-Dealer Harald Seiz hat mit der Karabit Foundation (Sitz in Belize) Ärger mit der Bundesaufsicht für Finanzdienstleistungen (BaFin) bekommen. Seine Karabars International GmbH muss die vertriebenen Karat Gold Coins rückabwickeln. Zudem ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen den in Stuttgart ansässigen Geschäftsmann, der vor allem bei Deutschen bereits über 100 Millionen Euro eingesammelt haben soll. Die Frage wird sein: Sind die Anlegergelder noch vorhanden?

Der Sozialhilfeempfänger Peter Jensen drehte im Jahr 2014 einem in der Schweiz wohnenden Landwirt das Softwareprogramm „Paula“ an, das angeblich in der Lage sein sollte, die Kursentwicklungen vorherzusehen. Für das von ihm selbst entwickelte Programm knöpfte Herr Jensen dem Schweizer Landwirt € 12.500,00 ab und weiteres Geld für eine Beteiligung an einer Briefkastenfirma in Panama, die ohne jedwede Geschäftstätigkeit war, Präsident Peter Jensen.

 

Wer als Anleger in S & K Sachwerte Nr. 2 oder S & K Real Estate Value Added investiert und in der Vergangenheit (vermeintliche) Gewinnausschüttungen erhalten hat, erhält dieser Tage wahrscheinlich eine Klage zugestellt von dem Insolvenzverwalter der S & K – Firmengruppe Achim Ahrendt. Viele Anleger beklagen, nun ein zweites Mal zur Kasse gebeten zu werden. Die Zahlungsklage des Insolvenzverwalters hat seinen Rechtsgrund darin, dass es sich bei den Auszahlungen um keine echten Gewinnausschüttungen handelt, sondern um verdeckte Einlagenrückzahlungen. Ein echter Gewinn durch Einnahmeüberschuss drückt sich im Bilanzgewinn aus.