Mehr als 100.000 Haftbefehle sind im laufenden Jahr offen und die Täter laufen frei herum oder sind abgetaucht. Das berichtet FOCUS Online Ende November in seiner Onlineausgabe. Auch wenn ein Großteil der Haftbefehle sogenannte „Ersatzfreiheitsstrafen“ betrifft, weil der Delinquent seine Geldschuld nicht bezahlt hat, waren doch im April 2016 allein in Bayern 202 Haftbefehle wegen Mord und Totschlags offen.
Es kann eigentlich nicht sein, dass der Staat, der jede Straftat akribisch verfolgt, dann in der Vollstreckung versagt. Bei der Polizei fehlt es an ausreichendem Personal. Die Polizeigewerkschaft bemängelt die Entwicklung schon seit längerem.
In den Vereinigten Staaten überlässt man die Suche nach verurteilten Ganoven zum Teil Privatfirmen, den sogenannten „Kopfgeldjägern“. Allerdings hat dies mehr mit den Kautionsversicherungen zu tun, als mit der Entlastung der Polizei.