Wenn man in New York den Kanaldeckel hoch hebt, kommen Ratten zum Vorschein. Wenn man in Deutschland bei irgendeinem denkbaren Problem den Schleier hebt, kommt ein Skandal zum Vorschein. Aktueller Skandal: Kindergeld--Betrügereien, nicht nur im "Weißen Riesen" in Duisburg.
Die BILD-Zeitung weist auf folgendes hin: Ein Anreiz für die Betrüger ist offenbar: Wenn Kindergeld erst einmal bewilligt ist, wird mindestens bis zum 18. Lebensjahr ausgezahlt. Es sind in der Zwischenzeit keine neuen Anträge nötig. Bei derzeit mindestens 255 Euro pro Monat kommen schnell große Summen beim Betrug zusammen.
Das beschreibt aber nur die eine Seite. Das andere Problem sind die Sachbearbeiter auf dem Amt, die bedenkenlos Kindergeld ausbezahlen. Die Sachbearbeiter müssten überprüfen, ob sämtliche Voraussetzungen Monat für Monat erfüllt sind, insbesondere ob es die Kinder auch tatsächlich gibt. Wer das versäumt, sollte sofort den Schreibtisch räumen und für die Rückzahlung haften, wenn beim Empfänger nichts mehr zu holen ist.
Die Mitarbeiter, die den Sozialleistungsmissbrauch bedenkenlos fördern, sollten unverzüglich durch KI ersetzt werden. Gegen die Mitarbeiter, die in Duisburg Zahlungen an die Adresse des "Weißen Riesen" vorgenommen haben, haben wir Strafanzeige wegen Beihilfe zum Sozialversicherungsbetrug erstattet. Denn nur Gelegenheit macht Diebe/Betrug. Säßen da kompetente Mitarbeiter, wäre es ganz so weit gekommen. Diese Mitarbeiter sollen auch für die Rückzahlung mithaften. Die waren zu faul oder haben sich bestechen lassen. Anders ist dieses Totalversagen kaum zu erklären.